Auf der Flucht – Bau und Bemalung des Citroen Traktion 11CV von Tamiya in 1:35

In den letzten Kriegstagen versuchte ein großer Teil der Zivilbevölkerung aus den umkämpften Gebieten zu entkommen. Private Fahrzeuge wurden mit allerlei Kisten und Gepäckstücken beladen, um die wenigen Habseligkeiten zu retten ….! Schnell war die Idee eines solchen “Fluchtautos” geboren.

Als Basis verwendete ich den sehr schön gemachten und schnell zu bauenden Citroen 11CV von Tamiya. Die Montage geht problemlos von der Hand und ist in wenigen Stunden erledigt.

Die erste Passprobe. Nun kann der Citroen lackiert werden.

Den Innenraum habe ich mit einem grauen Haftgrund per Sprühdose grundiert.

Die gesamte Karosserie erhielt einen Farbauftrag mit einem hochglänzenden Schwarz aus der Sprühdose. Echter Autolack eignet sich hier sehr gut!

Der Innenraum und die Sitze wurden mit dem Pinsel bemalt. Da die Türen später offen stehen sollen und so einen guten Einblick geben, habe ich die hier übliche Alterungsdurchgänge angewendet.

Der fertig gebaute CV11. Die Scheiben und die Scheinwerfergläser sind in dieser Phase schon angebracht. Stoßstange und Verzierungen wurden bei diesem Fahrzeug in Chrom lackiert. Diesen Effekt erzielte ich mit reinem Silber und etwas Beigabe von glänzendem Klarlack. Auch an den Scheibeneinfassungen kam diese Farbe zum Einsatz. Mit den beiliegenden Abziehbilder können verschiedene Einsatz-Varianten gestaltet werden. Ebenfalls liegen dem Bogen die Nachterkennungsstreifen für die Stoßstangen und Kotflügel bei. Um die Streifen korrekt anzubringen ist schon etwas Fingerspitzengefühl von Nöten. Ein breiter Pinsel hilft hier ungemein.

Eine Behandlung mit Farbpigmenten, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden, gibt dem gesamten Fahrzeug ein verschlammtes und dreckiges Erscheinungsbild. Die Pigmente trug ich feucht auf und ließ sie einige Zeit durchtrocknen. Mit einem flachen breiten Pinsel wischte ich über die betupften Stellen, um den Effekt abzuschwächen und erhielt nun ein staubiges Aussehen.

Regenspuren und Staub simulierte ich mit einem hellen Grau.

Um den Eindruck eines Fluchtwagens noch zu verstärken, baute ich aus 0.2 mm starken Plastik-Profilen ein Tragegestell auf dem Dach des Wagens. Diese Art von Profilen sind in gut sortierten Fachgeschäften und im Architekturbedarf in verschiedenen Ausführungen und Stärken zu bekommen. Ein paar Rucksäcke, Kisten und ähnliches aus der Grabbelkiste dienten als Gepäckstücke und wurden auf das Gestell geklebt. Ebenso erhielt ein Benzinkanister aus dem Programm von Italeri auf einem der vorderen breiten Kotflügel seinen Platz.

In der nächsten Phase setzte ich schon einige Rostpunkte und kleine Stellen abgeplatzter Farbe, um das gebrauchte Aussehen zu unterstreichen. Stark verdünntes helles Rotbraun hebt die Gravuren hervor und erzeugt einen Effekt von Straßenstaubablagerungen.

Auch in der Seitenansicht macht der Wagen einen guten Eindruck.

Um die verschmutzte Windschutzscheibe zu simulieren, klebte ich eine Schablone, welche die Wischflächen der Scheibenwischer abdeckten auf die Scheibe. Zum Abschluss erhielt der Citroen ein leichtes Übernebeln mithilfe der Airbrush-Pistole mit hellem Steingrau. Zu guter Letzt wurden nun noch einige Rostflecken und Kratzer auf der Karosserie verteilt.

Jetzt fehlen nur noch ein paar Figuren und eine kleine Straßenszene und fertig ist ein kleines Diorama aus den letzten Tagen des 2. Weltkrieges.

Joachim Goetz

Veröffentlicht in Werkbank.

2 Kommentare

  1. Nette Idee und gute umsetzung der Verschmutzung..

    Bevor aber die Figuren und landschaft bearbeitet werden, sollten noch ein oder zwei Grobe Schnitzer beseitigt werden.
    Zuerst mal fehlt an dem Benzinkanister der Stutzen (Das teil wo das Benzin raus kommt) und zweitens wie soll der nach 5m fahrt noch dort am Auto sein ? Also lieber gleich ganz entfernen oder auf den Dachgepäckträger damit.
    Drittens wenn das ein Privatfahrzeug sein soll, warum ist dann eine Wehrmachtskennung auf dem Kotflügel ? Dazu würde nämlich das zivile Kennzeichen gar nicht passen. Außerdem scheint der Trägerfilm des Decals doch noch sehr stark durch. Wenns noch möglich ist also nochmal mit Weichmacher an die Arbeit gehen oder überlackieren und neu verdrecken.

    Ansonsten siehts echt gut aus, aber die Punkte versauen echt den schönen Gesammteindruck.

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