Die Kirchenruine – Gebäudebau aus Styrodur

Eine ganz andere Arbeitsweise als beim Balsafoam verlangt der Gebrauch von Styrodur. Dieser Baustoff setzt sich im Modellbaubereich mehr und mehr durch und ist mittlerweile in verschiedenen Größen und Stärken erhältlich. Styrodur ist leicht zu schneiden und kann mit zahlreichen Werkzeugen bearbeitet werden. Dieser Werkstoff eignet sich gerade für grobere Strukturen. Er ist bedingt gravierbar und mit allen lösungsfreien Farben zu bemalen. Als Beispiel für die Verarbeitung zeige ich Ihnen den Bau einer Kirchenruine. Ich verwende hierzu Styrodur in den Stärken 1,5cm, 1 cm und 5 mm.

Mit einem scharfen Skalpell werden die Fensteröffnung und die groben Aussenformen ausgeschnitten.

Ein Kirchenfenster aus Resin soll in die Mauer integriert werden. Die Außenkontur und die Fensteröffnung zeichne ich mit einem Bleistift auf die 1,5 cm starke Platte und schneide dann vorsichtig die Mauer aus. In gleicher Art und Weise entstehen auch die Mauerstützen. Für die Erhebungen und Vorsprünge wird das dünnere Material eingesetzt und mit Uhu-Klebstoff oder Weißleim fixiert. Natürlich soll unser Mauerwerk nicht glatt sein, sondern Fugen, Risse und Struktur aufzeigen. Ein einfacher Schaschlik-Spieß verrichtet hier beste Dienste. Mit Hilfe eines Lineals zeichne ich parallel laufende Linien über die gesamte Ruine. Danach noch ein paar vertikale Linien und schon entsteht ein Mauerwerk aus großen Steinen. Etwas zusammengeknüllte Alufolie und etwas leichter Druck genügen, um dem Styrodur eine realistische Steinstruktur zu geben. An den Bruchstellen wird dieses besonders eindrucksvoll.

Mit einer Alufolie oder ähnlichem Material lässt sich einfach die Struktur der Mauersteine aufbringen.

Bei der Grundierung unbedingt drauf achten, dass der Haftgrund nicht das Material angreift. Am besten eignen sich hier Lacke ohne Lösungsmittel.

Wer mit Acrylfarben malt, der ist auf der sicheren Seite.

Verschiedene Grau und Brauntöne, aufgetragen in Lasur- und Trockenmalweisen, erzeugen einen täuschend ähnlichen Eindruck von massiven Mauerwerk aus schweren Steinen.

Das Kirchenfenster ist ein Tintenstrahlausdruck auf einer Overhead-Folie. Im Internet findet man hierfür zahlreiche Vorlagen.

 

Jetzt noch etwas Moos und ein paar Blätter platzieren und schon haben wir eine schöne Base für ein paar Figuren!

 

Joachim Goetz

Veröffentlicht in Werkbank.

Ein Kommentar

  1. Sehr schöne Idee und farblich sauber, als kleiner Tip, die Öffnungen für Türen und Fenster sind der jeweiligen Epoche entsprechend als Rund- oder Spitzbogen auszufühen.
    Immer wieder tolle Beiträge hier auf der Werkbank.

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