Nachdem Joachim Goetz bereits im Februar dieses Jahres auf diese geniale, sagen wir mal “Doppelbüste” mit dem Namen “Teutoburg” von Pegaso-Models aufmerksam gemacht hatte, war für mich klar, dass ich daraus “etwas machen MUSSTE!”
Habe ich vor Kurzem im Blog der Berliner Zinnfiguren die Superqualität der einzelnen Komponenten gepriesen und dieses Werk im Rohbau veröffentlicht, war natürlich klar, dass als Nächstes die Bemalung folgen mußte.
Ich habe diesem tollen Stück den Namen “Bete, Römer!” verpasst. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Es liegt auf der Hand, dass es sich dabei um das fürchterliche Gemetzel zwischen den Cheruskern des Arminius, oder auch Hermann, und den Legionen des Quintilius Varus 9 nach Christus im Teutoburger Wald handelt. Alleine den großartig modellierten Gesichtern unserer beiden Protagonisten ist es anzusehen, wie es damals “abgegangen” sein muss. Den Römern, im Waldkampf gänzlich unerfahren, wurden die Wälder Germaniens zur tödlichen Falle. Der Teutoburger Wald zeichnet dafür quasi “verantwortlich”. Der wutentbrannte Gesichtsausdruck unseres “Vorfahren” und der angsterfüllte Blick des sich im Würgegriff befindenden Legionärs sagen schon ALLES! Da der brüllende Krieger das römische Feldzeichen siegreich in die Höhe reckt, kann man davon ausgehen, dass die Schlacht gerade zu Ende ist und der Soldat sozusagen mit seinem Leben bereits abgeschlossen hat. Da hilft nur noch beten! Unterschiedlichste Schilderungen dieses Geschehens im Teutoburger Wald gehen davon aus, dass kein römischer Legionär diesen blutigen Tag überlebt haben soll. Aber vielleicht zeigt unser siegreicher Krieger doch noch Größe und erbarmt sich des inzwischen Unbewaffneten.
Nun aber zur Bemalung!
Diese erfordert Zeit. Ich habe sie mir einfach genommen und bin sozusagen “drangeblieben”. Da die Qualität des abendlichen Fernsehens von Mal zu Mal abnimmt, war es ein Leichtes, die Zeit diesem genialen Werk zu schenken. Einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören. Aber irgendwann lässt auch die beste Konzentration nach. Dann heisst es Pause machen oder am nächsten Tag weiter machen.
Begonnen habe ich wie immer mit der Grundierung. Diesmal habe ich jedoch kein reines Schwarz genommen, sondern von Tamiya XF-63 Panzergrau oder auch XF-69 Nato Black. Man kann meiner Meinung nach die Details besser erkennen als bei reinem Schwarz. Aber das muss Jeder selbst entscheiden, wobei wir auch gleich beim Farbmedium wären. Es steht Jedem frei, ob er Acryl-, Öl- oder Emaillefarben wählt. Noch nie wurden wir mit einem so riesigen Angebot an Farben und Pinseln versorgt wie heute.
Zurück zur Bemalung. Ich möchte hier nicht auf jedes Detail meiner Vorgehensweise eingehen, denn das würde den Rahmen sprengen. Daher nur ein paar kleine Anmerkungen: Diese Büste lebt von den Gegensätzen: Zum Einen die hellere Haut des Germanen und zum Anderen die dunklere, südliche des Römers. Dazu kommen noch das verschmutzte Gesicht und die dreckigen, blutigen Hände des Legionärs. Ein Tip: Mittlerweile gebe ich zu meiner fertigen Hautmischung immer einen kleinen Tropfen Gelb mit dazu. Da ich Vallejo Model-Color benutze, ist es in diesem Falle Deep-Yellow. Dieser Farbton ist nicht so streng wie reines Weiß und ist für Aufhellungen bestens geeignet. Aber auch hier gilt: Ausprobieren und selbst entscheiden.
Was jedoch meines Erachtens von größter Wichtigkeit wäre, ist am Schluss der Bemalung das sog. “Outlining”, nämlich das Nachziehen bzw. Betonen verschiedener Körperteile, Ausrüstungsgegenstände oder Waffenteile mit schwarzen Linien. Es bildet den “Rahmen der Figur”. Ist die Figur oder Büste vollendet, sollte man sich ausführlich Zeit nehmen und überprüfen, ob Nichts vergessen wurde z.B. Nähte oder dergleichen. Gerade bei so einer komlexen Büste wie “Teutoburg” kann das leicht passieren.
Und nun kann ich nur noch Eines empfehlen: Für die Bemalung sollte man sich an der schier unerschöpflichen Auswahl an Literatur und Fachbüchern orientieren. In diesem Falle einfach die Berliner Zinnfiguren zu Rate ziehen. Noch eine kleine Notiz : Beim Bemalen dieser Büste habe ich wieder einmal bemerkt, dass es einzig und allein immer wieder auf das ständige Mischen der Farben untereinander ankommt, um seinem Werk seine persönliche Note zu verleihen und ich kann nur Jeden beglückwünschen der sich Farbmischungen vorstellen kann, noch bevor diese auf die Figur oder Büste aufgetragen werden. Lasst Euch Zeit und versucht, aus Euren Projekten das Beste herauszuholen. Dazu stehen uns alle Mittel zur Verfügung. Gerade jetzt in dieser verrückten Zeit wird dieses wunderbare Hobby immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ich wünsche Allen ein frohes Weihnachtsfest und ich hoffe, die Bilder dieser genialen Büste tragen zur Inspiration bei. Viel Erfolg beim Bemalen und hoffentlich findet sich bei dem Ein oder Anderen eine tolle Figur oder Büste aus dem Hause der Berliner Zinnfiguren auf dem Gabentisch wieder.
Bleibt gesund und ran an die Pinsel!
Frithjof Greiner
Die Büste ist erhältlich unter:
Eine beeindruckende Büste, sehr schön bemalt !! Tolle Arbeit !!
Vielen Dank ,Karsten !
Das freut mich sehr .Vielen Dank !
Tolle Arbeit eine wunderschöne Büste