Irgendwo in Frankreich im Jahre 1940. Die deutsche Wehrmacht hat ein prunkvolles Schloss als Hauptquartier requiriert und zieht mit Sack und Pack dort ein. Die Zivilbevölkerung muss das Feld räumen und mit ihren wenigen Habseligkeiten ihr “Paradies” verlassen ….! Das war der Grundgedanke für dieses Diorama. Ein Barockschloss im Mittelpunkt, zahlreiche Soldaten auf dem Marsch und kleiner Treck von Flüchtlingen. Die Figuren dazu waren schnell gefunden. Im Sortiment verschiedener Hersteller gibt es zahlreiche Miniaturen zu diesem Thema. Der Pferdewagen von MB Masterbox eignet sich hier besonders gut. Deutsche Soldaten auf dem Marsch sind fast bei jedem Figurenproduzenten zu finden und auch zivile Figuren sind mittlerweile einige zu bekommen. Etwas schwieriger war es, ein passendes Gebäude für das Projekt zu finden. Die barocke Kirche von Reality in Scale war eine gute Ausgangsbasis. Die Fassade ist wunderschön mit vielen Ornamenten und Verzierungen gestaltet – perfekt für ein französisches Schloss. Dazu ein paar Säulen, etwas Zubehör und die genügende Portion Phantasie und schon war das Grundgerüst komplett.
Verschiedene Bauteile aus unterschiedlichen Bausätzen – geschickt kombiniert und dementsprechend verändert – ergeben ein völlig neues Konstrukt. Dazu kam noch die sehr schöne Brücke von Plus Model als “Füllung” für das Diarama-Umfeld.
Bemalt wurde das Schloss mit einem neutralen Sandstein-Ton und einigen Schattierungen als Basis.
Die grauen Nuancen an der Brücke und dem Kopfsteinpflaster ergeben einen schönen Kontrast.
Kleinere Verzierungen in Gold spiegeln die einstige Pracht des Schlosses wieder. Die französische Fahne habe ich aus Magic Sculp geformt und nach dem Aushärten mit Acrylfarben bemalt.
Verschiedene Lasuren lassen die Gebäudestrukturen verwittert und alt aussehen.
Das Efeu entstand aus einer Mischung aus Oregano und Weissleim. Nach dem Trocknen kann man diese einfach mit dem Pinsel bemalen.
Der Blick von oben auf den Eingangsbereich. Das schwarz-weiße Muster der Marmorplatten ergibt einen interessanten Blickfang.
Das Portal mit den dezenten Goldapplikationen und einem schmiedeeisernen Gitter aus dem Programm von BRAWA.
Der “Rohbau” ist fertig. Nun muss das Ganze noch mit Leben gefüllt werden.
Der Flussbereich. Jetzt fehlt nur noch etwas Flussbettbewuchs und natürlich ein Auffüllen mit klarem Giesharz. Die Heiligenfiguren stammen ebenfalls von Reality in Scale.
Das Schloss aus der Froschperspektive gibt einen Eindruck von der Höhe des Dioramas wieder.
Viele Lasur- und Trockenmaldurchgänge waren nötig, um einen Eindruck von Verwitterung wiederzugeben.
Die verschiedenen Materialien fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Über 30 Figuren sind auf dem Schaustück verteilt.
Die Brücke bekommt durch das Kopfornament noch einen barocken Touch!
Reges Treiben auf dem Schlossplatz.
Die Aufsicht zeigt das geplante Zusammenspiel der einzelnen Miniaturen.
Interessant wirkt die Herausarbeitung des Kopfsteinpflasters.
Der Radpanzer auf der Brücke ist ein Hingucker.
Hier kam auch das Fluchtauto aus einem der letzten Artikel zum Einsatz. Anders als ursprünglich geplant …!
Hier wird die Größe des Dioramas deutlich.
Solche Dinge, wie Laubblätter, Grasbüschel oder Hinweisschilder bringen Farbe ins Spiel …!
Rund 300 Arbeitsstunden waren nötig um alle Figuren, Fahrzeuge und alle Accessoires zu bemalen und zusammenzustellen. Das Schlossdiorama ist nicht mein größtes Projekt – aber mit Abstand das schwerste Schaustück! Rund 5 kg wiegt das komplette Diorama.
Fertig! Jetzt muss nur noch ein Stellplatz gefunden werden …!
Joachim Goetz