Wer ein eingefleischter Militärmodellbauer ist, der weiß, dass ihm im Laufe seines Fahrzeug- oder Dioramenbaus ständig eine Halbkette begegnet, die aus der Modellbauwelt nicht mehr wegzudenken ist: Die berühmte 18-t-Zugmaschine “FAMO”. In der Fachliteratur sehen wir sie hauptsächlich in Verbindung mit der bekannten 8,8 Flak oder beim Bergen liegengebliebener Panzer o.ä. Sie war unermüdlich in der Gluthitze Afrikas und in den Eiswüsten bzw. Schlammfeldern Russlands oder Ungarns im Einsatz. Wenn die Panzer teilweise bis zum Turm im Schlamm versanken oder sich kein Rad mehr drehte: Diese Zugmaschine zog ALLES im wahrsten Sinne des Wortes “aus dem Schlammassel”! Während der Kursker Offensive 1943 bewährten sich die Zugmaschinen in nie dagewesener Weise. Beschädigte Panzer und Fahrzeuge wurden im größten Feuer heraus gezogen und bei den Instandsetzungskompanien wieder einsatzfähig gemacht. Dies rief bei den russischen Kommandeuren allgemeine Bewunderung hervor. Der größte “Fan” der deutschen Instandsetzung, und das wissen die Wenigsten, war Churchill. Bereits im Afrika-Feldzug sprach er vom “Hohelied der deutschen Instandsetzung”. Und dazu gehörten natürlich auch diese 18t-Monster, wobei wir beim Bausatz wären.
Über die Tamiya-Qualität braucht man kein Wort mehr zu verlieren. Passgenauigkeit sowie Baupläne sind auch heute noch erste Sahne. Wir schauen aber noch einmal kurz hin.
Mittlerweile habe ich das 1:35-Monster zusammengebaut.
Bereits beim Zusammenbau lässt sich immer wieder die hervorragende Qualität des Materials erkennen.
Die Paßgenauigkeit zwischen Ketten und Laufrollen ist beispielhaft.
Man kann den Motorblock noch zusätzlich mit diversen Drähten o.ä. “verfeinern “. (Werde ich noch tun).
Grundiert habe ich mit Hobby-Paint Schwarz und Panzergrau von Vallejo. Fazit: Eine tolle Grundierung, die in Sekundenschnelle trocknet und eine hervorragend gleichmäßige Oberfläche hinterlässt.
Und nun wieder die alles zermürbende Frage: Wohin verorte ich unser Zugmaschinen-Monster? Afrika, Russland oder Ungarn? Es werden wieder einige Stunden und Tage vergehen, bis wieder ein zündender Geistesblitz den Kopf zum Rauchen bringt. Nebenbei bemerkt: Ich hatte mir bereits vor Monaten vorgenommen, wieder ein Ungarn-Dio zu kreieren. Doch was ist das Ende vom Lied? Durch die neue Tiger-Box von Takom habe ich mich für ein Normandie-Dio mit einem späten Tiger entschieden. Mit neuen Besprechungsfiguren von MiniArt habe ich auch schon eine Idee, die, wie ich mich kenne, mindestens 10 Mal umgeändert wird. Aber Alles ist kein Problem, denn mit mit der unschlagbaren Fachliteratur aus dem Hause der “Berliner Zinnfiguren” bzw. des “Preussischen Bücherkabinetts” wird jede Arbeit gelingen.
Ich hoffe, Tamiyas 18-Tonner regt zu neuen Modellbau-Höhenflügen an !
Allen viel Spaß, Erfolg und Inspiration in einer verrückten Zeit !
Frithjof Greiner
Hallo Herr Greiner,
man kriegt bei Ihren Fotos richtig Lust, sich wieder mal an so einem Giganten zu versuchen – super, dass Sie das wieder in Arbeitsschritten posten! Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht, da der 8-Tonner von Dragon noch bei mir im Regal schlummert.
Besonders Ihren letzten Absatz kann ich voll nachvollziehen. Abgesehen von einem gewissen Zeitmangel gibt es immer viel mehr verlockende Projekte als Lebenszeit. Damit bei mir im Moment überhaupt was fertig wird, habe ich jetzt mal ein paar ganz kleine, überschaubare Aufgaben reingeschoben, sprich einige Figuren für Dioramen, die in ferner Zukunft vielleicht realisiert werden. Modellbau ist halt Teufelszeug. 😉
Danke Ihnen, dass Sie da dran bleiben und sich die ganze Mühe mit dem Blog machen!
Christoph Holowaty