Panzerkampfwagen VI • Tiger II Ausf.B “Königstiger”

Liebe Modellbaufreunde,

habe ich den ersten Teil der “Operation Südwind / Frühlingserwachen Ungarn 1945” lediglich dem “Königstiger” und den aufgesessenen Grenadieren gewidmet, möchte ich im zweiten Teil auf das nun fertige Diorama eingehen. Im Vorfeld weise ich gleich darauf hin, dass man sich in aller Ruhe die Bilder ansehen möchte. Meine Techniken im Dioramenbau aufzuzeigen, dient lediglich als Tipp bzw. Hinweis, da jeder seine eigenen Methoden sowie Vorgehensweisen besitzt und damit hervorragende Exponate schaffen wird. Ich möchte aber dennoch einige Erläuterungen zu diesem Diorama “los werden”.

Wie ich im ersten Teil schon erwähnte, steht das Modell des Tamiya-Königstigers im März 1945 für die Kämpfe in Ungarn im Raum Inota/Varpalota. Es handelt sich um ein Fahrzeug der schweren SS-Panzerabteilung 501 mit der Nummer 134. Der Kommandant war Uscha, Helmut Dannleitner.

Die Szene spielt im Frühjahr 1945. Den Wegweisern ist zu entnehmen, dass sich die Kampfgruppe auf dem Weg nach Budapest befindet, um den dortigen Entsatzangriff der “Wiking” zu unterstützen. Das Ziel wird der Panzer wahrscheinlich aus einigen Gründen nicht erreichen: Zum Ersten wegen des Mangels an Treibstoff wird man ihn womöglich sprengen müssen. Zum Zweiten wegen der ständig zunehmenden sowjetischen Angriffe mit ungeheurem Materialvorteil und nicht zuletzt wegen der katastrophalen Straßen- bzw. Wegeverhältnisse. Es ist unbedingt erwähnenswert zu wissen, dass mit Beginn des Tauwetters die schweren Panzer im aufgeweichten Gelände teilweise BIS ZUM TURM im Schlamm einsanken. Ein absoluter Horror. Dennoch hieß es: “Weiter, koste es, was es wolle!”

Zum Diorama:

Der Rahmen besteht aus einer Holzkiste 25 x 25 cm, deren Vorderseite ich mit der Modellbausäge abschrägte und mit Styrodur auffüllte. Ein Rahmen aus klarem Resin sollte später das Wasser für einen Tümpel aufnehmen. Um den damaligen Witterungsverhältnissen gerecht zu werden (Schlamm und schmelzender Schnee) ging ich folgendermaßen vor: Die “Straße” bestrich ich mit ” Terrains Dark Earth” Acryl-Paste von AK.

Meiner Meinung nach hervorragend, da diese Pampe recht schnell trocknet und man diese dann nach seinem persönlichen Geschmack bearbeiten kann (Kettenspuren etc.).

Noch etwas zum Panzer: Bevor ich das Modell endgültig befestigte, habe ich noch einige Details wie MG 42 und die Gurte (auf dem Heck) sowie Feldstecher, Pistole, Panzerfaust, Handgranaten etc. hinzugefügt, um das Ganze optisch aufzuwerten.

Der Kommandant erhielt in der Zwischenzeit noch seine Kopfhörer. Mehr Details braucht es meiner Ansicht nicht, denn zu viel birgt die Gefahr des “Überladens”.

Nachdem nun der Panzer meines Erachtens gut “bestückt” war, drückte ich ihn vorsichtig in die noch feuchte AK-Masse ein und passte ihn dem Boden an. Nach der Trocknung war Alles bestens befestigt. Die Wegweiser sind Marke “Eigenbau”. Lediglich der Strommast stammt von Miniart. Mittlerweile gibt es auch von besagtem Hersteller ganz hervorragende Wegweiser und Straßenschilder verschiedener Nationalitäten. Für weitere Projekte eine optische Bereicherung und auch Zeitersparnis.

Zu guter Letzt komme ich noch zu einem Punkt, den ich in Zukunft absolut anders gestalten werde: Das Wasser im Tümpel. Vorneweg sei noch erwähnt, dass es sich bei dem Panzerwrack um ein altes Modell von Revells russischem Sturmgeschütz SU-100 handelt. In meinem Keller vor sich hin darbend, kam mir in den Sinn, es für dieses Dio sinnvoll zu verwenden. Um es passend einzufügen, blieb von dem komplett zusammengebauten Gefährt nicht mehr viel übrig. Laufrollen etc. wanderten in die Restekiste.

Was das Wasser betrifft, nur kurz: Ich klaubte mir zusammen, was ich an Resten noch so übrig hatte. Zuerst begann ich mit einem Rest von Modellwasser von “Noch”. Nachdem ich es eingegossen hatte und die Flasche aufgebraucht war, musste ich Geduld haben und warten bis diese Schicht durchgetrocknet war. Da mir dies zu lange dauerte, hatte ich noch von Faller Zweikomponenten-Gießharz zur Verfügung. Dies reichte aus, um das Wrack fast vollständig mit Wasser zu umgeben. Zudem trocknet es noch innerhalb von 24 Stunden komplett aus. Mit Tamiyas “Clear Green” fertigte ich eine stark verdünnte Brühe und goss sie einfach in den Tümpel dazu, um zu sehen, wie sich dieser “Misch-Masch” untereinander verträgt. Kurzum gesagt, war diese “Resteverwertung” von Modellwasser ein Risiko, da ich nicht wusste, was ich da zusammenschüttete und wie das Endergebnis sein würde. Ab und zu muss man mal etwas riskieren. Am Ende entstand dann doch noch ein ansehnlicher Tümpel. Ein Tipp doch noch von mir: Wenn Ihr Zweikomponenten-Gießharz verwendet, achtet unbedingt darauf, dass alles gut versiegelt ist. Diese Masse sucht sich ihren Weg und die kleinste Öffnung im Diorama ruft eine Katastrophe hervor, denn die Masse frisst sich gnadenlos durch. Alles schon einmal erlebt. Daher werde ich, wie bereits erwähnt, bei einer neuen eventuellen Wassergestaltung anders vorgehen und so manchen Kollegen zu Rate ziehen. Aber ich denke, dass sich das Dio sehen lassen kann.

Liebe Freunde, das soll es nun mit “Südwind /Frühlingserwachen” gewesen sein. Ich wünsche Euch viel Freude beim Betrachten der Bilder und vielleicht fühlt sich der Eine oder Andere inspiriert. Euch allen viel Erfolg mit euren zukünftigen Projekten.

Bis demnächst

Frithjof Greiner

Veröffentlicht in Werkbank.

3 Kommentare

  1. Hallo Joachim! Mal wieder ein wirklich tolles Diorama. Anmerkung zu deinem Hinweis weniger ist mehr. Ich war selber mehrere Jahre Kommandant auf einem Panzer und kann nur bestätigen, das man auf Grund der geringen Platzverhältnisse so wenig wie möglich am Körper trägt. Nicht Mal das Fernglass habe ich um den Hals getragen sondern es schnell zugreifen abgelegt. Kleiner Praxis Tipp.

  2. Tolles Dio ohne Frage die Verwertung alter Modelle finde ich immer supergut wie auch Wasser im Dio .Wie immer alles toll und jetzt kommt natürlich ein kleines aber …….. die vielen losen Sachen wie die Handgranaten am Turm ,Die 08 auf dem Holster , die Magnetladung all das hat im Turmschwenkbereich nix zu suchen oder fällt bei der kleinsten Bewegung des Panzers runter . Die Figuren prima …wie immer würde man schon fast sagen. Ich kann nur sagen es ist immer eine Freude ein neues Dio aus deiner Werkstatt zu sehen !!

  3. Da der Panzer in Ruhestellung ist, hat man vorsichtshalber Handgranaten, Maschinenpistole und die Walther08 in Griffnähe bereitgelegt. Man kann ja nie wissen. Während der Fahrt sind natürlich die Gegenstände aus dem Turmschwenkbereich verschwunden. Ist ja klar! Es freut es mich,wenn Euch das Dio gefällt !! Viel Spaß Euch !!
    Frithjof Greiner

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