Kampfraum Arnheim! • Harlan Glenn und Remy Spezzano

Ein hervorragender Bildband aus dem Shop des “Preussischen Bücherkabinetts”.

Eine kurze Einführung, bevor wir zum Buch kommen.

Bei dem Wort Arnheim denkt jeder Geschichtsinteressierte, wie kann es auch anders sein, unwillkürlich an “Die Brücke von Arnheim” oder die Operation “Market-Garden”. Die berühmteste Schilderung dieses für die Alliierten kaum zu fassenden Desasters findet sich in dem Buch von Cornelius Ryan, wie schon erwähnt: “Die Brücke von Arnheim.” Die Fehleinschätzung von Seitens Montgomerys und seiner Generale gegenüber der Deutschen Wehrmacht, dass die im Raume Arnheim verbliebenen Einheiten drittklassig wären, sollte ihnen noch sauer aufstoßen. Ryans Buch kommt ziemlich nahe an die Realität, besonders der harte Kampf auf der Brücke zwischen der Aufklärungsabteilung 9 der 9. SS-Panzerdivision “Hohenstaufen” unter ihrem Kommandeur Viktor-Eberhard Gräbner, die von britischen Fallschirmjägern vollkommen zusammengeschossen wurde.

Auch in dem 1977 gedrehten Klassiker “A Bridge too far” (eine Brücke zu weit) wird das Brückengefecht dramatisch dargestellt, wenn darin auch einige Fehler enthalten sind. Doch auf die wollen wir nicht genauer eingehen. Was bei solchen Produktionen immer wieder auffällt, ist, dass die Kommandeure auf deutscher Seite immer finster und missmutig dreinblicken. In vorliegendem Bildband ist gerade das Gegenteil der Fall. So auch Hauptsturmführer Gräbner, als er sich auf seinen SPW schwingt. In Wahrheit soll es sich um ein britisches Beutefahrzeug gehandelt haben. Wobei wir auch schon beim Buch wären!

Bei “Kampfraum Arnheim” handelt es sich um einen 306-seitigen Bildband. Da dieser sehr schwer ist, ist es für das Einscannen der Bilder mit der Handhabung etwas schwierig und daher habe ich diesmal nicht so viele Fotos verwendet. Ich denke aber, dass diese ausreichen, um zu wissen, worum es sich in diesem prima Bildband handelt.

Das Buch ist quasi eine Fotostudie über die Ausrüstung der sich im Kampfraum Arnheim befindenden deutschen Einheiten. Über Flak-Einheiten, Tarnmuster der Uniformen, insbesondere der Luftwaffe mit ihren Splittertarnmustern bis hin zu den getarnten Sturmgeschützen der 10. SS-Panzerdivision “Frundsberg” ist alles von den Kriegsberichtern hervorragend aufgenommen. Besonders sog. Schnappschüsse sind erwähnenswert z.B. die manchmal ängstlich dreinblickenden gefangenen britischen Fallschirmjäger. Auf deutscher Seite sind besonders die angespannten Gesichter der vorgehenden und Deckung suchenden deutschen Grenadiere bemerkenswert. Gegen Ende dieses schwergewichtigen Bildbandes geben Aufnahmen von verwundeten, gefangenen britischen Soldaten zu denken, denn in der Wirklichkeit sieht Alles etwas anders aus als in den Verfilmungen. Es muss allerdings gesagt werden, dass in dem Film von 1977 die britischen Verwundeten hervorragend dargestellt wurden. Am Schluss des Buches sieht man noch auf der Brücke die Wracks von Hauptsturmführer Gräbners zusammengeschossener Aufklärungsabteilung. Bildunterschriften und Karten runden dieses Werk, dass auch für Modellbauer hochinteressant sein dürfte, ab. Der Band ist in englischer Sprache gehalten und dürfte mit solidem “Schulenglisch” ohne große Schwierigkeiten zu lesen sein. Alles in Allem zeigt das Werk die katastrophale Niederlage der Alliierten, die sich durch zu schnelles Handeln ihrer Vorgesetzten und vor Allem der Unterschätzung der sich im Raum Arnheim befindenden deutschen Kräfte geschlagen geben mussten. Bemerkenswert in diesem Bildband sind Aufnahmen von korrekt versorgten verwundeten britischen Soldaten.

Den Berliner Zinnfiguren danke ich für diesen hervorragenden Bildband und Joachim Goetz für seine “Andruck-Präsentation” im Blog der Berliner Zinnfiguren.

Ein Bildband, der zum Nachdenken anregt.

Frithjof Greiner

https://www.zinnfigur.com/Buecher-Medien/Buecher/1933-1945-2-WK/Deutschland/Glenn-Harlan-Spezzano-Remy-Kampfraum-Arnheim-A-photo-study-of-the-German-Soldier-fighting-in-and-around-Arnheim-September-1944.html

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