“Drama zwischen Budapest und Wien” • Der Endkampf der 6. SS-Panzerarmee.

Ein Sahnestück aus dem Hause “Berliner Zinnfiguren” und gleichzeitig ein packendes und erschütterndes Geschichtswerk, das zum Nachdenken anregt:

Gleich vorneweg: Dieses Buch ist ein absoluter Hammer. 650 Seiten geballte und wahrheitsgetreue Wiedergabe der härtesten Kämpfe auf dem ungarischen Kriegsschauplatz 1944 /45. Es spricht für das Haus “Berliner Zinnfiguren”, dass es solche unwiederbringlichen Geschichtswerke in seinem Sortiment bereithält. War dieses Buch lange Zeit vergriffen, so ist es jetzt umso bedeutender, dass man auf dieses Dokument nun wieder zurückgreifen kann. Keine verwässerten Heldenstories wie in klischeehaften Filmen oder von Hollywood-Einzelkämpfern, sondern beim Studium dieses Buches wird Einem sofort deutlich: Was für ein furchtbares Erleben für die Beteiligten. Der Autor und Verfasser dieses schonungslosen Geschichtswerkes, selbst 1. Generalstabsoffizier der 6. Panzerarmee, beschreibt ohne “Hurra” diese erbitterten Kämpfe. Man ist vom ersten bis zum letzten Buchstaben gebannt.

Das Buch umfasst 3 Hauptteile: 1. Teil: Auftakt (Das Ringen um Budapest). In den weiteren Teilen folgen der Angriff sowie die verschiedenen Bezeichnungen der Unternehmen:  “Operation Konrad”, “Südwind, “Frühlingserwachen” und “Abwehrschlacht”. Es folgen “Endkampf” und “die Rote Flut”.

Schilderungen des Autors:

Die Kampftage werden im Einzelnen angegeben. Dazu die entsprechende Wetterlage. Die Beschreibungen der Straßen- und Wegeverhältnisse sind für den Leser, der ja diese Zeit nicht selbst erlebt hat, nicht nachzuvollziehen. War es am ersten Tag noch frostig kalt, so sorgten in den Tagen darauf Tauwetter für die katastrophalsten und fürchterlichsten Schlammepisoden der Weltgeschichte. Selbst die russische “Rasputiza” konnte da teilweise nicht “mithalten”. Sämtliche Fahrzeuge versanken gnadenlos im Schlamm, Panzer mitunter sogar bis zum Turm. Für die Soldaten eine körperliche wie seelische Belastung, dazu die ständig anflutenden Menschenmassen der “Roten Armee”. Der Autor beschreibt auch die Spannungen zwischen dem Führerhauptquartier und der Generalität. Ich will hier nicht weiter ausholen und kann nur jedem Wahrheitssuchenden diesen Band empfehlen. Schwarz-weiß-Fotos, Lage- und Wetterkarten, Tabellen über die Kräfteverhältnisse, Namens- und Ortsverzeichnisse etc. runden dieses fabelhafte und auch erschütternde Werk ab. Was mussten diese Männer bzw. Soldaten aushalten! Stuhlweißenburg, Degh, Vesprem, Kisbajom, Hegykastely, Antalmajor etc. signalisieren Höchstleistungen der Soldaten und Panzerbesatzungen.

Und da wir gerade über Ungarn sprechen: Ich habe vor Kurzem das wunderbare Modellbaubuch “Der Kampf um Ungarn” der beiden Modellbaukollegen Roger Hurkmans und Mirko Bayerl besprochen und ihre Ausführungen über die dortigen Kampfhandlungen mit denen in diesem Band verglichen und muss sagen: Top, stimmt alles haargenau. Auch die Darstellung der Wegeverhältnisse in den gezeigten Dioramen kommen der Wirklichkeit sehr nahe. Also werde auch ich mich nach Fertigstellung meines “Hummel-Dios” einem Ungarn-Diorama widmen. Eines verrate ich schon jetzt: Es wird ein “Jagdpanther” dabei sein.

Zum Schluß noch einmal zum Buch:

Ein fabelhaftes, wahrheitsgetreues und ungeschmincktes Geschichtswerk, das für Jeden, der sich für die Kämpfe in Ungarn interessiert, ein absolutes Muss ist. Nach Studium dieses Buches wird man darüber nachdenken, was diese Generation von damals im Schlamm und Dreck erlebt hat. Aber es ist Geschichte und aus unserer Existenz nicht zu streichen.

Ich wünsche dem Leser dieses Buches neue Erkenntnisse über die Leistungen dieser Männer von damals.

Dank an Stefan Müller und dem Team der “Berliner Zinnfiguren” für ihr tolles Literatursortiment und natürlich Joachim Goetz für seine immer sichere Blog-Hand!

Bleibt Alle gesund !

Frithjof Greiner

https://www.zinnfigur.com/Buecher-Medien/Buecher/1933-1945-2-WK/Deutschland/Maier-Georg-Drama-zwischen-Budapest-und-Wien-Endkampf-der-6-SS-Panzerarmee-1945.html

Veröffentlicht in Andruck.

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