Es vergeht wirklich kaum ein Monat, wo wir Modellbauer nicht mit ständigen Neuauflagen sämtlicher Militärfahrzeuge des 2. Weltkrieges beglückt werden. Ob Tiger, Panther, Panzer IV, etc. So auch hier die berühmten Sturmgeschütze sämtlicher Ausführungen. Doch wer ein richtiger Modellbauenthusiast ist, der begrüßt das sowieso. Denken wir an Tamiyas erste Bausätze mit angegossenen Werkzeugen und den legendären Gummiketten. Die dazugehörigen Figuren, etwas plump und mit den üblichen Emaillefarben bemalt, dick aufgetragen, glänzte das “Speckschwartenmodell” vor sich hin. Man war stolz auf sein vollbrachtes Kunstwerk. Das war vor über vierzig Jahren. Keiner fragte danach, ob das ein oder andere Teil zu dick oder die Seitenschürzen die richtige Stärke aufwiesen und, und, und.
Heute ist die Modellbauwelt und insbesondere der Militärmodellbau in ganz andere Dimensionen gerückt. Es erscheinen Bausätze, dass man alleine schon aus den Teilen, die in die Ersatzteilkiste wandern, ein neues Modell bauen könnte. Hat man z.B. vor Jahren seinen Zimmeritbelag selbst angefertigt, stehen Einem heute eine Unmenge von fertigen Produkten zur Verfügung. Sicherlich eine Zeitersparnis, aber ich denke, als Modellbauer sollte man doch noch Kreativität walten lassen und auf seine Fingerfertigkeit zurückgreifen. Abgesehen davon, werde ich für meinen nächsten Tiger von Tamiya ebenfalls den dazugehörigen Zimmeritbogen ausprobieren und meine Erfahrung in den nächsten Blogs mit einbringen.
Doch wenden wir uns jetzt den Bausätzen zu:
Der kürzlich erschienene Takom-Bausatz “2 in 1” , in dem auch die Version der Sturmhaubitze 42 gebaut werden kann. Darunter der betagte “Bausatzkollege” aus dem Jahre 1995 des Stug III frühe Version von Tamiya.
Passend zum Takom-Bausatz eine “Extra-Zugabe” mit Ausrüstungs- bzw. Beladungsgegenständen. Diese sind aber bereits auch im Bausatz enthalten. Also Ersatzteilkiste oder für andere Fahrzeuge verwenden.
Prall gefüllt mit 15 Gussästen in ausgezeichneter Qualität. Vorsicht bei manchen Teilen, denn sie sind sehr fein und zerbrechlich. Schürzen in Ätzteilform und gedrehtes Abschleppseil liegen separat mit bei.
Farbvorlagen für 4 Tarnanstriche sind sehr gut gelungen.
Wie schon erwähnt, hat Takom einen Extra-Bausatz für Beladungsgegenstände mit auf den Markt gebracht. Die selbigen findet man auch im Bausatz.
Und nun zu einem immer noch ebenfalls fabelhaftem Bausatz. Tamiyas Stug III frühe Version.
Während der Takom-Bausatz wie gesagt 15 Gußäste beinhaltet, bringt es der von Tamiya auf gerade mal fünf! Daher komme ich auch gleich zum Fazit dieser beiden hervorragenden Modelle:
Der Takom-Bausatz hat eine hervorragende Qualität, die man besonders an den Werkzeugen und ihren Halterungen erkennen kann. Manche Teile sind sehr fein und daher ist beim Abtrennen vom Gußast etwas Vorsicht geboten. Benötigen die Takom-Bausätze auch eine längere Zeit des Zusammenbaus, erhält man nach Fertigstellung ein sehr ästhetisches und vor Allem auch ein hervorragend detailliertes Modell. Die Ketten bestehen aus Segmenten. Glücklicherweise muss man die Führungszähne wie teilweise beim Takom-Tiger nicht einzeln aufkleben. Aber dafür gibt es ja inzwischen separate Kettenbausätze.
Kommen wir nun noch zum betagten Tamiya-Juwel. Ja, für mich sind die auch schon älteren Tamiya-Bausätze immer noch eine Art Juwel. Bestechen Sie bis heute durch ihre unschlagbare Passgenauigkeit. Vor Allem suchen auch die Baupläne in ihrer Übersichtlichkeit ihresgleichen. Werkzeughalterungen, die Einem zu dick erscheinen, kann man durch Fotoätz- oder Resinteile ersetzen. In Fachkreisen werden teilweise die Vinylketten immer noch müde belächelt. Meine Erfahrung jedoch besteht darin, dass durch die richtige Bemalung und Verwitterung kaum ein Unterschied zu manchen Einzelgliederketten, ob Zinn, Resin etc. zu erkennen ist. Aber das sollte Jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall sind alle beide Bausätze wärmstens zu empfehlen. Ob Takom, Dragon, Tamiya etc. Am Ende zählt das fertige Ergebnis.
Wie immer geht der Dank an Stefan Müller und den “Berliner Zinnfiguren” für all diese großartigen Bausätze, die nach Fertigstellung durch Joachim Goetz im “Blog der Berliner Zinnfiguren “ins richtige künstlerische Licht gerückt” werden.
Allen Modellbaufreunden viel Inspiration bei ihren zukünftigen Projekten.
Frithjof Greiner