How to paint WWII German Late

Auf geht´s! Das Neueste aus der “Alterungs- und Verwitterungsszene” für deutsche Kampffahrzeuge.

Es wird immer perfekter!

Zur Einführung

Es gibt wohl kaum einen Modellbauer, der sich nicht an seine ersten Modelle aus seiner Jugendzeit erinnert. Was stand uns damals in den 70iger Jahren zur Verfügung? Wir gingen in ein x-beliebiges Modellbaugeschäft unserer Heimatstadt, kramten unser Taschengeld aus der Hosentasche, legten 2,75 DM auf den Ladentisch und hatten unser Airfix-Panzermodell im Maßstab von 1:72. Wir rannten nach Hause und bauten unser Modell zusammen. Wir kannten nichts anderes als die berühmten Revell-Kleber, die oft zu dick und zu hastig aufgetragen wurden. Das scherte uns nicht, denn das Modell sollte ja schnell fertig werden. Etwas anders sah es dann bei den 1:35er Maßstäben aus. Da musste man schon etwas genauer hinschauen, was den Bauplan betraf. Ich erinnere mich an mein erstes Königstiger-Modell von Tamiya. Angegossene Werkzeuge und Gummiketten waren in dieser Zeit üblich. Nachdem ich das Modell zusammengebaut hatte, überkam mich beim Betrachten desselben eine gähnende Langeweile beim Anblick dieses farblosen Gegenstandes. Die Abziehbilder waren aufgebracht und so stellte ich dieses langweilige Gefährt auf mein Bücherregal. Einige Tage später sah ich im Schaufenster meines Modellbauladens gleich zwei zusammengebaute Tamiya-Modelle 1:35. Es handelte sich um den “Königstiger” und den “Tiger I!” Aber diese beiden Modelle waren bemalt, und zwar in schrecklicher Weise. Strohgelb mit schwarzen Abschleppseilen. Bemalt waren die Modelle mit Revell-Emaillefarben. Wohlgemerkt: Das war im Jahr 1970! Keiner wusste etwas von Mattlack, Chipping, Weathering oder dergleichen. Man baute bis Anfang der 80iger Jahre vor sich hin, bis ein Modellbauer namens Francoise Verlinden auftauchte und den Militärmodellbau über Nacht in eine neue Ära katapultierte. Seine dramatischen Panzerdioramen setzten im wahrsten Sinne des Wortes neue Maßstäbe. Plötzlich las man in den Modellbauzeitschriften von “Alterung”, “Verwitterung” oder “Weathering”. Das erste Buch von Verlinden trug den Titel “Super-Dioramen von Francoise Verlinden” und beinhaltete die ersten Tipps für verwitterte und gealterte Fahrzeuge bzw. Panzer. Natürlich musste ich dieses kleine Buch besitzen. Etwas revolutionärer sah es dann schon gut zwanzig Jahre später aus: Ein gewisser Chris Mrosko stellte mit seinem Buch “Painting und Weathering” für die damalige Zeit alles in den Schatten. Wer dieses Buch besaß war der Meinung, dass in Sachen Fahrzeugbemalung nun Alles gesagt sei. Weit gefehlt. Um die Sache etwas abzukürzen: Als ich im Jahr 2019 die “Enzyklopädie der gepanzerten Fahrzeuge” von Mig Jiminez besprach, war auch ich der Meinung, dass dies der Höhepunkt in der Bemalung und Alterung sei. Doch es hört nicht auf und neue Produkte lassen alles noch perfekter werden. Und daran kann man erkennen, dass der Militärmodellbau, und da steht an erster Stelle die Bemalung, zweifelsfrei und ohne Wenn und Aber zu einer Kunstform geworden ist. Dazu kommen noch der geschichtliche Aspekt sowie die korrekte Wiedergabe der Tarnanstriche. Doch kommen wir jetzt zum eigentlichen Thema und ich will nicht allzu weit ausholen.

Dank dem Hause Berliner Zinnfiguren wird dem enthusiastischen Modellbauer, soweit er bereits Kenntnisse in der Bemalung besitzt, eine umfangreiche “Bemalungsbox” über die Tarnanstriche der deutschen Panzer in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges präsentiert. Wohlüberlegt zusammengestellt von “Ammo of Mig” unter der Bezeichnung “Solution Box”. Solution bedeutet im Deutschen “Lösung”. Fragen zur Bemalung werden anschaulichst und großartig anhand von hervorragenden Fotos aufgeführt. Die Box besitzt die Größe 45 x 30 cm und beinhaltet 19 für die Bemalung und Alterung notwendigen Produkte von Ammo. Angefangen von der Grundierung über Tarnfarben, Filter, Verdünnung etc. Dazu kommen noch ein Spitz- und ein Flachpinsel. Absoluter Knaller ist das dazugehörige, man kann schon fast sagen “Buch” mit “Schritt für Schritt”-Anleitungen. Großartig in jenem Fall, dass alles auch in deutscher Sprache mit angeführt ist. Es ist ratsam, den Text genauestens zu lesen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, sämtliche Produkte, insbesondere die Filter, ausgiebig zu schütteln, da sich bei Enamelprodukten die Pigmente am Boden ansammeln. Kurzum: Absolut empfehlenswert und ein Tipp von mir: Sich wirklich in aller Ruhe mit den Produkten vertraut machen, gut durchschütteln und behutsam vorgehen. Ich selbst werde, nach dem ich mein Afrika-Dio beendet habe, diese Produkte an dem von mir bereits fertig gebauten Jagdpanther Early Produktion von Dragon anwenden. Ich wünsche Jedem, der diese Box erwerben wird, den größt möglichen Spaß beim Bemalen. Auch wenn wir momentan tagtäglich und unglücklicherweise mit unschönen Nachrichten konfrontiert werden, möchte ich eines klarstellen: Die Bemalung von Militärfahrzeugen dient ausschließlich der historischen Wiedergabe und ist einzig und allein der Geschichte geschuldet. Ich danke Joachim Goetz bereits jetzt für die Gestaltung des Blogs sowie Stefan Müller und dem Team der Berliner Zinnfiguren für die immer einzigartige Beratung in Sachen Literatur oder Farben.

Allen viel Gesundheit!

Frithjof Greiner

https://www.zinnfigur.com/Buecher-Medien/Buecher/Modellbau/Fahrzeuge/Solution-Book-Band-4-How-to-paint-WWII-German-Late.html

Veröffentlicht in Andruck.

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