Die Fachliteratur über diese gepanzerten deutschen Legenden reißt nicht ab. Das zeugt von dem ungebrochenen Interesse der Modellbauer, der Technik-Enthusiasten und vor Allem auch der historisch Interessierten über die Einsatzgebiete dieser Stahlgiganten.
Sind vor über zwanzig Jahren die ersten Publikationen über den Panther (in allen Ausführungen) von Waldemar Troijca erschienen, so haben sich in diesem Zeitraum auch namhafte Modellbauer in inzwischen unzähligen Modellbaubüchern auf diesen Panzer spezialisiert. Von den Modellbausätzen wollen wir erst gar nicht reden, denn detailgetreuer geht es wohl kaum noch. Diese Fahrzeuge faszinieren, obwohl sie sich unglücklicherweise in unschönen Konflikten sahen, Modellbauer in aller Welt. Und daran gibt es nichts zu rütteln. Einer der wohl bekanntesten und geschätztesten Modellbauer der Welt, Tony Greenland, schreibt in seinem Modellbaubuch “Enzyklopädie”, das im Jahre 2001 erschien: “Meine Favoriten waren Tiger und Panther. Diese beiden Fahrzeuge besaßen für mich eine “feindselige” Schönheit, wobei ich zugeben muss, dass mir der Zusammenbau eines Tigers die meiste Freude bereitet!” Ich glaube, mehr braucht man dazu nicht mehr zu sagen. Und so kommen wir zu der neuesten Publikation der Herren Waldemar und Gregor Troijca.
Waldemar Troijcas Bücher bestechen immer wieder, vor Allem durch seine Risszeichnungen und Farbprofile. Und damit wäre ich auch schon beim Thema.
Bevor ich auf diesen 896-seitigen Wälzer eingehe, möchte ich noch anmerken, dass es gar nicht so einfach ist, einen solchen “Buchkoloss” einzuscannen. Daher kann die Bildqualität leiden. Manche Fotos sind auch von den Aufnahmen aus diesen Kriegsjahren etwas unscharf. Das mindert aber nicht die Großartigkeit dieses Werkes. Wie immer habe ich die Bilder meinem Modellbaufreund Joachim Goetz für den Blog der “Berliner Zinnfiguren” anvertraut und ich bin sicher, dass er wie immer eine glückliche Hand an den Tag legt.
Kommen wir aber nun zu diesem Super-Werk über diesen legendären Panzer.
Das Werk umfasst wie bereits gesagt 896 Seiten und hat ein beachtliches Gewicht. Alleine schon aus diesen, man kann ja schon fast sagen, bald 1000 Seiten kann man erahnen, das NICHTS, aber auch gar NICHTS ausgelassen wird. Ja man kann eigentlich feststellen, dass jede Niete und Schraube behandelt wird. Schon die Aufmachung des Titelbildes besticht. Es zeigt einen Panther während der Kämpfe des “Unternehmens Zitadelle” also der Offensive gegen Kursk. Das Buch widmet sich dem Panther der Ausf. D und dem “Bergepanther”. Auf der Rückseite dieses Schwergewichtes sind bereits die Bände mit den Ausführungen “A” und “G” angekündigt. Also die Modellbauer und Geschichtsenthusiasten werden auf das Beste versorgt.
Das Buch beginnt mit den allgemeinen Einführungen und ist in deutscher und englischer Sprache gehalten. Also kein Übersetzungsproblem. Technische Daten werden bis ins Kleinste beschrieben. Jede Laufrolle einschließlich der vorhandenen Nieten wird mit Maßen angegeben, sogar die Abschleppschäkel werden vermessen. Aufnahmen der Inneneinrichtung werden bis ins kleinste Detail gezeigt. Sollte der Leser für ihn wichtige Aufnahmen in dieser Besprechung vermissen, so möchte ich zu meiner Entschuldigung sagen, dass das Einscannen mit Schwierigkeiten verbunden war. Daher betone ich noch einmal: In diesem Buch wird Alles, aber auch Alles behandelt, was die Ausf. D des Panthers und des Bergepanthers betreffen. Aufnahmen aus den Einsatzgebieten, Sommers wie Winters, an der West- und Ostfront sowie in Ungarn sind zuhauf zu sehen.
Eine absolute Augenweide sind die Risszeichnungen und die verschiedenen Antennenbeschreibungen. Von den Farbprofilen erst gar nicht zu reden. Wer sich also für den Panther D technisch und geschichtlich interessiert, dem ist dieser Wälzer ABSOLUT zu empfehlen. Dieses Buch beinhaltet alles über dieses legendäre Fahrzeug – von Abschleppseilen, Motordetails, Zimmeritbeschichtung, Auspuffdetails bis hin zu den berühmten Stabantennen. Natürlich werden auch die anfänglichen “Kinderkrankheiten” des Panthers bei Kursk dargelegt, denn diese bereiteten mehr Kopfzerbrechen als der eigentliche Beschuss durch den Gegner. Und wer hätte trotz dieser “Krankheiten” gedacht, dass sich nach deren Behebung auch noch heute sämtliche Militärhistoriker, vor allem die ausländischen, einig sind: Der Panther war der beste Panzer des Zweiten Weltkrieges.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen und wünsche allen Modellbaufreunden und vor Allem den Dioramenbauern, dass sie viel Inspiration finden.
Viel Freude mit diesem genialen Werk und bei der Umsetzung Eurer Ideen!
Frithjof Greiner