Welcome to the jungle!

Einmal die Tempelanlagen in Angkor Wat live sehen! Diesen Traum hege ich schon lange! Bisher hat es an der Ebbe in der Reisekasse gelegen, bzw. an der notwendigen Zeit dafür gefehlt! Also basteln wir uns doch einen eigenen Dschungel-Tempel! Auf der Scale Challenge in Veldhoven fiel mir die wunderschöne Buddha-Skulptur in 1:35 von Reality-in-Scale in die Hände. Dazu kamen noch einige kleinere asiatische Figuren, die ich auf einem der letzten Weihnachtsmarktbesuche gefunden hatte! Wir Dioramenbauer können aber auch einfach alles gebrauchen! Ok, das Ausgangsmaterial war gegeben, die Idee stand fest und vor dem geistigen Auge entwickelte sich so nach und nach ein festes Bild von meinem Angkor Wat en Miniature!

Die Grundfläche war relativ schnell skizziert! Im linken Bereich der Budhha, im Hintergrund ein paar Mauerreste, eine Säule als Mittelpunkt, ein paar Treppen, um Tiefe und Höhe zu schaffen und dann die asiatischen Artefakte rundum verteilt! Die unterschiedlichen Höhen und Hintergrundmauer stellte ich aus Depafit-Platten her, die passend zurechtgeschnitten
wurden. Aus dem Sortiment von Greenstuff aus Spanien, habe ich eine Acrylglas-Rolle für atztekische Muster erstanden! Atzteken in Kambodscha?! Hier kommt die künstlerische Freiheit ins Spiel! Das fällt doch keinem auf! Außerdem hatte ich nix Asiatisches! Und wer schon mal in Mexiko war, der wird feststellen, dass die Steinreliefs sehr ähnlich wirken! Aus
dem Künstlerzubehör hatte ich mir lufttrocknenden Ton besorgt, der auf einer Glasplatte dünn ausgewalzt und mit der Reliefstruktur geprägt wurde. Mit dem Skalpell zurechtgeschnitten, werden die Streifen einfach auf die Depafitplatten aufgelegt und festmodelliert. Nach rund 2 Tagen ist die Masse ausgehärtet und kann weiter bearbeitet werden. In gleicher Art und Weise ist auch die Säule gestaltet worden. Soviel zum Grundgerüst!

 

Das gesamte Diorama aus der Frontalansicht. Gerade die harmonische Farbgebung lässt das Schaustück wirken und lädt das Auge des Betrachters immer wieder neue Blickfänge finden.

 

Nachdem der Grundaufbau stand, habe ich alles mit einem Steingrau grundiert und mit zahlreichen Washings und Trockenmaldurchgängen die Verwitterung simmuliert. Die Tempelanlagen wurden größtenteils aus Sandstein gefertigt, der im Laufe der Zeit verschiedene Farben annimmt. Diese Nuancen können von Dunkelbraun über Hellbeige bis hin zu Schwarz variieren. Regen und Wind hinterlassen ihre Spuren …!

 

Typisch für Süd-Ost-Asien sind auch die großen Luftwurzeln, die sich über alle verlassenen Gebäude ranken. Diese Wurzeln erstellte ich aus gerolltem Ton, der einfach über die Mauer und die Skulpturen gelegt wurden. Mit einem Zahnstocher kann man leicht eine rauhe Oberflächenstruktur erzeugen. Hier sieht man auch die kleinen, äußerst filigranen Götterbilder vom Weihnachtsmarktbesuch!

 

Ein Dschungeldiorama lebt von seiner Pflanzenvielfalt. Der Zubehörmarkt bietet eine schier unendliche Anzahl von Pflanzenimmitaten! Hier kann man auswählen zwischen Kunststoffpflanzen, lasergeschnittenen Papierpflanzen oder Naturprodukten. Ich habe bei meinem Diorama hauptsächlich Papierpflanzen und Naturmaterial verwendet. Im Sortiment von Kellerkind Miniaturen, Eduard oder Mig gibt es hierfür tolle Sachen zu entdecken!

 

Das Moos ist eine Mischung aus Flockage (aus dem Eisenbahnzubehör), Weißleim und etwas Wasser. Vermengt ergibt es eine klebrige Masse, die mit dem Pinsel problemlos an die richtigen Stellen aufgebracht werden kann. Nachdem alles gut durchgetrocknet ist, wird alles mit einem satten Grün bemalt und anschliessend mit Gelb trockengemalt.

 

Die Buddha-Figur im Detail. Etwas Moos und die richtige Bemalung lassen die Skulptur verwittert und alt aussehen.

 

Die Papierpflanzen wirken – nach einer aufwendigen Bemalung – fast wie echte Palmenblätter.

 

Jetzt fehlen noch ein paar Tier, wie Schlangen, Affen, Vögel und Schmetterlinge (Mantis Miniatures hat eine große Auswahl an Dschungel-Tieren) – und schon hat man seinen eigenen, verlassenen Asia-Tempel für die heimische Vitrine!

Joachim Goetz

 

 

 

 

Veröffentlicht in Werkbank.

4 Kommentare

  1. Wunderbar,
    plane Taxila teilweise nachzubauen, die älterste buddistische Universität im heutigen Pakistan. Die Stadt wurde im 4. Jahrhundert von den Hunnen zerstört und von den Briten wieder entedeckt und teilweise hergestellt,

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