Eine Raubkatze auf viktorianisch – von Marcel Ruppach

Leopard 2 nach einer Zeitreise in die Vergangenheit.

Hallo zusammmen!

Ich bringe mal eine Thematik in diesen Block die einigen hier sicher nicht sonderlich bekannt sein wird. Es handelt sich um einen Zweig aus dem Bereich der Fantasy und zwar der Steampunk! Vereinfacht gesagt ist Steampunk Sci-Fi in der Vergangenheit. Sci-Fi….Fantasy….was denn nun? Interessanterweise verbindet Steampunk Elemente beider Richtungen miteinander. Zeitlich angesetzt in der viktorianischen Zeit Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Jules Verne ist einer der bekanntesten Vertreter des Steampunk. Bei nähergehendem Interesse empfehle ich die Internetseite des Clockworker oder kurz mal die Jungs von Wikipedia losschicken.

Dieses Modell habe ich ursprünglich für die DPMV-Aktion “Leopard 2 mal anders” gebaut. Ausgangsmodell ist der Leopard 2A6/A6M in 1:72 von Revell. Die neueren Modelle von Revell sind bekanntlich qualitativ auch in kleineren Maßstäben sehr gut. Und damit eine sehr gute Grundlage.

Verwendet habe ich die Wanne ohne Laufwerk und den Turm ohne Bewaffnung.

Ich baute im Wechsel an Wanne und Turm. Bei der Beschreibung fange ich aber mit der Wanne inklusive Laufwerk und Heckaufbauten an.

Leitrad und Laufrollen sind von einem Panzer IV, Antriebszahnkranz von einem Panzer III. Ich hatte noch die MG-Erker von einem nicht vollendeten MK IV Female von Emhar. Aber um sinnvoll Platz bzw. Zwischenraum im Laufwerksbereich zu erhalten, musste ich das Laufwerk etwas ändern. Die Schwingarme bei diesem Modell sind zum Teil fest an der Wanne angegossen und zum Teil als Extrateile ausgeführt. Die Angegossenen schnitt ich vorsichtig, da ich sie noch benötigen würde, mit einem scharfen Skalpell ab. An den losen Schwingarmen entfernte ich den Teil der den Schwingarm an der Wanne in der richtigen Position hält. Ich setzte die nach Plan zusammengebaute Wanne auf einen Sockel so das die Schwingarme weiter herunterhängen und sich ein höherer Abstand der Laufrollen zur Wannenoberkante ergibt.

Ein Blick auf den hinteren Teil des geänderten Laufwerkes.

Im Zusammenspiel mit den kleineren PzIV-Laufrollen ergab sich der nötige Raum für den MG-Erker. Die Kette ist von einem älteren Airfix-Modell eines Chieftains (den hatte ich schon vor einiger Zeit zu einem Schwebepanzer umgebaut). Ich musste sie etwas kürzen damit sie passte, aber sie wirkt deutlich weniger modern als die original Ketten. Die vorderen Kettenabdeckungen, die schweren Kettenblenden, die leichten Kettenblenden und die hinteren Schmutzfänger entfernte bzw. ließ ich weg. Für die neuen Kettenblenden verwendete ich Plastiksheet. An den echten Leopard 2 wurden früher die leichten Kettenblenden hinten über dem Antriebszahnkranz ausgeschnitten umd zu verhindern das sich dort z.B. grössere Äste verklemmen. Wenn die sich dann während der Fahrt zwischen Kette und Antriebszahnkranz schoben führte dies oft zu einem Abwurf der Kette. “Kette schmeissen” nannten wir das. Ich war selber, mehrere Jahre, Kommandant auf einem Leopard 2A4. Mit der Kampfwertsteigerung des Leopard 2`s ab Baulos 5 wurde dies von vornherein bei der Gestaltung der Kettenblendung berücksichtigt. Ich machte dies hier ebenfalls, vergrößerte den Ausschnitt sogar um ein zusätzlich angebrachtes Antriebszahnrad sichtbar zumachen. Wirkt noch etwas steamiger!:-) Die großen Muttern stammen von einem alten Esci-Bausatz eines Kettenkrades, Maßstab weiß ich nicht. Auch die Aufbauten am Heck stammen zum großen Teil von diesem Bausatz.Dazu ein paar Anbauteile aus dem Bausatz (3 hydraulische Endanschläge zweckentfremdet), Einstück Kopfhörerkabel als Dampfleitung, 2 Lüftergrätings aus der Grabbelkiste. Der Fantasie ist da keine Grenzen gesetz.

Die “Dampfmaschine” aus unterschiedlichen zweckenfremdeten Teilen ursprünglich bzw. anderweitige Bausätze (im Fachjargon Kitbashing genannt).

Nun zum Turm. Da der Panzer für “Leopard 2 mal anders” gebaut wurde sollte der Leopard 2- Charakter erhalten bleiben. Ich behielt die Hauptform des Turmes bei, kürzte ihn aber etwas. Die Kanone ließ ich weg und nahm eine älter wirkende von einem alten Roccomodell eines amerikanischen 155mm Geschütz-Modells. Es ist mir gelungen es sogar noch höhenbeweglich ein zu bauen. Ist zwar nicht dringend notwendig aber ich mag solche Details. Die MG-Kuppel auf der linken Seite mit dem Lewis-Maschinengewehr ist Teil eines Abgusses eines Maginotlinie-Bunkers in1:285 (!). Hier sieht man wieder, es lässt sich fast alles verwenden.

Der abgänderte Turm mit neuer Kanone und der MG-Kuppel.

Nochmals Turm und Details der Kette.

Den entültigen Steampunkcharakter gibt dem Modell die Bemalung. Rein in den Farben Gunmetall, Messing und Details in Kupfer gehalten.

Zum Schluss noch ein paar Impressionen.

Euer Marcel Ruppach.

Veröffentlicht in Werkbank.

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