Gebäudebau im Diorama – eine vietnamesische Fischerhütte

Für ein geplantes Vietnam-Diorama benötigte ich eine kleine, aus Brettern, Baumstämmen und allerlei Unrat zusammengezimmerte asiatische Fischerhütte. Da die Szene an einem Fluß spielen sollte, bot sich natürlich auch eine Pfahlbau-Konstruktion an. Eine Recherche im Internet zeigt viele Varianten solcher, meist selbst erbauter Hütten und gibt eine wahre Fülle an Ideen, die man leicht umsetzen kann. Alles was wir für den Bau benötigen, sind etwas Balsaholz, ein paar Vierkantleisten, Plastiksheet in 0.5 mm Stärke, eine alte Aluschalen-Verpackung (nicht notwendigerweise vom Vietnamesen um die Ecke), einen alten großen Borstenpinsel, etwas 2-Komponenten Knetmasse, ein wenig Zubehör aus der Grabbelkiste und eine gehörige Portion Phantasie. In der Regel fertige ich mir vorab immer eine kleine Zeichnung an und bestimme den Platz, den mein Gebäude auf dem späteren Diorama einnehmen soll.

Die Basis des Pfahlbaues bildet eine dünne Sperrholzplatte die auf der Unterseite eine Balkenkonstruktion aus Kiefernleisten erhält. Besonders gut eignen sich hierfür am Silvestermorgen gesammelte Raketenstäbe.

Um den Eindruck von grob bearbeiteten Holzlatten zu simulieren, schnitzte ich aus 2 mm starkem Balsaholz einige Planken und klebte diese auf die Bodenplatte. Ein Anlegepfosten entstand ebenfalls aus Balsaholz.

Das Grundgerüst der Hütte zeichnete ich auf Depafit (ein Schaumstoff der beidseitig mit Pappe kaschiert ist) und schnitt diese sauber mit dem Skalpell aus.

Die Außenschicht der Hütte wurde aus einzelnen Plastiksheet-Streifen gefertigt, in die ich mit einer Gravurnadel jeweils eine Holzmaserung einritzte. Das macht zwar Arbeit – ergibt aber eine sehr realistische Struktur.

Die Fenster, Türen und Fensterläden stammen aus dem Programm von Miniart. Das Wellblech auf dem Dach besteht aus einer Aluminiumverpackung und wurde über aufgeklebten Rundstäben in Form gebracht und zurecht geschnitten.

Die Gesamtansicht zeigt sehr schön den Mix aus den verwendeten Materialien. Ein alter Gummireifen und eine Wäscheleine aus dem ICM-Programm geben nochmals einen Eyecatcher ab.

Ein Haftgrund aus der Sprühdose gibt der nun folgenden Farbe genügend Halt. Zudem schließt die Grundierung auch die Poren des Balsaholzes und verhindert ein ungewolltes Aufquellen bei der Bemalung mit Acrylfarben.

Die ersten großflächigen Farbaufträge sprühte ich mittels Airbrush auf. Diese Methode eignet sich vor allem bei der Bemalung des Holzgestelles, was mit dem Pinsel sehr viel umständlicher wäre.

Typisch für asiatische Häuser sind die strohgedeckten Dächer. Ein alter Borstenpinsel, dessen Haare passend zurecht geschnitten wurden, versieht hier optimale Dienste.

Gerade der Einsatz von bunten Farben im Kontrast zu den verwitterten grünen Holzplanken machen diese Hütte so interessant. Die rot-weisse Markise formte ich aus einer 2-Komponenten-Knetmasse.

Auch von der Rückseite her kann sich der Pfahlbau sehen lassen. Interessant wirkt die Wellblech-Verkleidung, die ebenfalls aus Verpackungsresten hergestellt wurde. Ein paar Accessoires aus der Grabbelkiste füllen die leeren Ecken aus.

Der Blick auf das fertige Häuschen. Ein wenig Moos und Algenbewuchs geben dem Ganzen den letzten Touch! Nun kann unsere Fischerhütte ihren Platz im Diorama einnehmen.

Viel Spaß beim Betrachten der Bilder!

Joachim Goetz

 

Veröffentlicht in Werkbank.

Ein Kommentar

  1. Mit viel Liebe, Phantasie und Können gemacht!
    Interessant wäre es, die Hütte in ihrem Umfeld zu sehen.
    Vielleicht gibt es mal ein Foto.

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