Ein paar Farben und gute Pinsel – mehr braucht es nicht für die lebensechte Darstellung von Modell-Tieren!
Tiere gehören natürlich auch in den Modellbau: In fast allen Epochen, vom Mittelalter bis hin zu den modernen Streitkräften in Afghanistan, werden zum Beispiel Pferde als Reit- oder Lasttiere genutzt. Um ein Pferd lebensecht zu gestalten, bedarf es nur wenige Arbeits- beziehnungsweise Malschritte!
Als Bemalungsbeispiel habe ich mir einen, schon etwas älteren, napoleonischen Lanzenreiter aus dem Sortiment von Romeo Models herausgesucht. Die Miniatur aus Weissmetall ist hervorragend modelliert und die anatomischen Gegebenheiten sind erstklassig wiedergeben. Nach einem gründlichen Verputzen folgte die Montage mit Sekundenkleber und ein paar kleinen Spachtelarbeiten am Kopf und am Hinterteil des Tieres. Um einen guten Halt zu gewährleisten, wurde das Tier samt Basis auf einem alten Holzsockel fixiert und alles mittels Haftgrund (Revell) aus der Sprühdose grundiert. Nach einer 24 stündigen Trocknungsphase kann nun die eigentliche Kolorierung beginnen. Es ist immer hilfreich, nach Originalbildern zu arbeiten. Eine kurze Stippvisite im weltweiten Netz bringt schnell gute Vorlagen. Das Miniaturpferd sollte ein dunkles rotbraunes Fell erhalten, was viel Spielraum für Kontraste und Farbnuancen bietet. Verwendet wurden ausschliesslich Acrylfarben in den Farbtönen: Matt Schwarz, Matt Weiß, Cavalry Brown, Matt Rot, Schoko-Braun, Erdbraun, Dunkle Erde, Hellgrau, Arena Sand dark und Buff. Für die Schnallen am Zaumzeug wurde ebenfalls eine Acryl-Farbe (Natural Steel) eingesetzt. Jetzt braucht man nur noch ein paar gute Flach- und Rundpinsel und der Malspaß kann beginnen. Im Prinzip sind mit der folgenden Malweise alle Pferde-Rassen zu malen. Der Anfänger sollte jedoch erst einmal mit braunen oder rotbraunen Pferden beginnen, da Schimmel oder Rappen, selbst für den fortgeschrittenen Figurenmaler, eine echte Herausforderung sind! Wie bei fast allen Projekten, denen wir uns bei unserem Hobby widmen, gilt auch hier: Die Übung macht den Meister!
Nach der Montage und dem Fixieren auf einem Holzsockel erhält die Figur eine weisse Grundierung.
Als Basis für alle weiteren Schritte dient eine deckende Farbschicht mit einem Schwarz-Braun.
Mit einem fast „trockenem“ Pinsel werden die Muskelpartien mit einem “Cavalry Brown” herausgearbeitet.
Dieser Vorgang wird wiederholt bis nur noch in den Vertiefungen die ursprünglich Farbe zu erkennen ist.
Eine etwas hellere Farbnuance arbeitet die Muskeln noch ein wenig heraus und gibt Kontrast!
Der Einsatz von Erdbraun, hier auch wieder in der Trockenmalweise genutzt, sorgt für ein schönes Farbspiel.
Mit einer wässrigen Schwarzbrühe werden die Übergänge verblendet und schaffen eine Harmonie.
Bei der Bemalung des Zaumzeuges bedarf es einer ruhigen Hand – und eine gut geputzte Sehhilfe!
Ein mattes Rot betont die Details an der Trense und am Sattelfell. Der Sattel wurde mit Dunkelgrau schattiert.
Schweif und Mähne werden – auch wieder in der Trockenmalweise – mit einem hellen Sandton akzentuiert.
Die weisse Blässe und Fessel geben dem Tier eine persönliche Note und erzeugen einen Blickfang!
Etwas Spachtelmasse als Bodenbelag, ein paar Grasbüschel und schon kann das Pferd in die Vitrine.
Joachim Goetz
Sehr guter Artikel…Gefällt mir gut
Dankeschön!
Gruß Joachim Goetz
Sehr gute Darstellung des schwierigen Themas Pferd.
Vielen Dank!