Der Name “Poilu”, der übersetzt “der Haarige” heißt, entstand während des 1. Weltkrieges auf Grund der teilweise katastrophalen hygienischen Zustände während des Aufenthaltes in den Schützengräben an forderster Front. Da die Soldaten oftmals keine Gelegenheit hatten, sich zu rasieren, ließen sie ihre Bärte einfach wachsen. Die Poilus entwickelten eine eigene Sprache und stehen heute als Synonym für den einfachen französischen Soldaten – ähnlich wie die deutsche Bezeichnung „Landser“.
Die Figur:
Die Figur von JMD Miniaturen ist tadellos modelliert und verzugs- und blasenfrei aus Resin gefertigt. Besonders zu erwähnen ist hierbei das ausdrucksstarke und natürlich bärtige Gesicht des Infanteristen. Der Poilu ist mit allerlei Ausrüstungsgegenständen, wie Rucksack, Essgeschirr, Kochutensilien, Klappspaten und Gewehr bestückt. Als Souvenir hat dieser Soldat eine deutsche Pickelhaube aus den letzten Kämpfen zur Erinnerung mitgebracht.
Vorbehandlung:
Nachdem alle Bauteile von sämtlichen Angüssen befreit wurden, habe ich die gesamte Figur mit allem Zubehör zusammengebaut. Hierfür reicht jeweils ein Tropfen Sekundenkleber aus, um den Teilen, den
nötigen festen Halt zu geben. Nach einer Trocknungsphase und einer Reinigung mit Seifenlauge, um eventuelle Fettreste zu entfernen, wurde die Figur mit Haftgrund aus der Sprühdose grundiert. 24 Stunden später ist die Miniatur bereit zur Bemalung.
Bemalung:
Zur Bemalung habe ich ausschließlich Acrylfarben benutzt. Die ersten Farbaufträge stellen die Grundlage für die weiteren Schritte der Farbgebung dar. Das Gesicht und die Hände wurde mit
einem Fleischton, gemischt aus Orangebraun und Reinweiss, bemalt. Der Uniformmantel und die Hose mit Dunkelblau. Die Stiefel, Tragegurte und sämtliche Ausrüstungsgegenstände erhielten einen Auftrag in Matt Schwarz. Der nächste Schritt bei der Gesichtsbemalung war eine Akzentuierung der Falten und Vertiefungen mit einer Lasur aus Rotbraun. Der Bart wurde mit Dunkelbraun vorgemalt und mit helleren Brauntönen in mehreren Durchgängen trockengemalt. Hellere Nouncen der Basishautfarbe benutzte ich, um die erhabenen Stellen, wie Nase, Stirn und Wangenknochen zu betonen. Die Augenhöhlen und die Übergänge zum Bart wurden dagegen mit einem dunkleren Ton herausgearbeitet. Die Augen erhielten eine Linienkontur mit Schwarz und wurden mit Lasurweiß ausgefüllt. Ein blauer Punkt diente als Iris auf die ein schwarzer Punkt als Pupille gesetzt wurde. Kleine weiße Highlights erwecken die Augen zum Leben. Mit Hilfe verschiedener dunkel- und hellblauer Farbtöne erhielten Mantel und Hose ihr gebrauchtes und abgenutztes Aussehen. Mit verschiedenen Braun- und Schlammtönen, die aus Pigmenten und wasserlösslichem Klarlack gemischt wurden, habe ich den Dreck und Staub auf der Kleidung simuliert. Hierdurch werden nochmals die drastischen hygienischen Misstände in den Gräben unterstrichen. Zum Hervorheben der Kleidung habe ich sowohl die Lasurtechnik, wie auch das Trockenmalen angewendet. Die Gurte und die Patronentaschen erhielten ihr lederndes Aussehen durch mehrere Trockenmalanwendungen mit Rotbraun und Dunkelbraun.
Besondere Sorgfalt erfordert das “Gerödel” des Poilu. Hierbei sind die verschiedensten Stofflichkeiten enthalten: Holz, Leder, Stoff und Metall. Die Kochpfanne, die Metallteile des Gewehres, so wie das metallene Essgeschirr bekamen einen Farbauftrag aus einer Mischung Schwarz und Gunmetal grey. Als farblicher Kontrast zu den eher gedeckten Farben der Figur, steht die schwarz-goldene Pickelhaube eines deutschen Soldaten, die der Infanterist als Souvenier an seinen Rucksack gehängt hat. Im Programm von Vallejo-Colors findet man die Farbe Old Gold, die sich hervorragend dazu eignet, einen echt wirkenden Goldeffekt zu erzielen. Die Hohe Deckkraft der Farbe ermöglicht es, auch feinste Details hervorzuheben. Brotbeutel und Packtaschen wurden mit Oliv- und Beigetönen bemalt und geben einen weiteren Farbkontrast zum Rest der Figur. Abschließend fixierte ich noch ein Gewehr an dem Rücksack und fertigte aus Bleifolie einen Trageriemen an, der mit etwas Sekundenkleber befestigt wurde.
Abschlussarbeiten:
Ein passender Holzsockel aus Wurzelholz verleiht der fertigen Figur noch ein exklusives Erscheinungsbild und schon kann der französische Poilu seinen Platz in der Vitrine einnehmen.
Wer sich für die Zeit des 1. Weltkrieges interessiert, der findet noch einige weitere, sehr gut modellierte Figuren im JMD-Miniatures-Sortiment, deren Zusammenbau und Bemalung absoluten Bastelspaß versprechen.
Die Uniform, alle Hautpartien und die Ausrüstung werden
mit der jeweiligen Basisfarbe, die als Grundlage für alle weiteren
Aufträge dient, bemalt.
Eine dunkle Lasur konturiert die Vertiefungen des Gesichtes.
Hellere Töne werden benutzt, um die erhabenen Stellen zu betonen.
Verschiedene Blautöne erzeugen ein interessantes Lichtspiel
auf der Uniform.
Das Leder wirkt, nach einer Trockenmal-Behandlung mit diversen Brauntönen, alt und gebraucht.
Die Pigmente aus dem MIG-Sortiment eigenen sich ideal dazu, Staub und Dreck, realistisch wiederzugeben.
Hier ein Blick auf die gesamten Ausrüstungsgegenstände. Gerade so kleine „Blickfänge“ wie die Pickelhaube eines deutschen Soldatens geben dem Gesamtbild einen schönen Farbkontrast
Um die Figur vor Staub und Kratzern zu schützen, sollte sie nach der Fertigstellung mit einem matten Klarlack versiegelt werden.