“SHERMANS AN DIE FRONT!”

Für ein größeres Projekt benötige ich einige amerikanische Fahrzeuge und unter anderem auch vier Sherman-Panzer, die ordentlich gealtert und ramponiert sein sollten! Bei der Recherche in einigen Geschichtsbüchern stieß ich auf eine Abbildung einer amerikansichen Panzerkolonne, die in den Ardennen einen Fluss durchquerte. Schon war die Idee zu einem neuen Diorama geboren. Ein paar Skizzen später waren der Umfang und die zu verwendenden Fahrzeuge festgelegt. Im Fundus fand ich schnell ein paar geeignete Sherman-Panzer und im Karton-Regal noch einen jungfräulichen Panzerbausatz aus dem Hause Italeri. Recht betagt, aber eben halt ein Klassiker aus den frühen 80er Jahren. 

Der Italeri-Kit, der ordentlich konstruiert ist, lässt sich ohne Probleme, direkt aus der Schachtel bauen. Erfreulicher Weise zeigt das Modell ein frühes Baulos der Sherman-Produktion, so dass er, im Vergleich der schon vorhanden Tanks von Tamiya und Academy, einen schönen Kontrast zu den jüngeren Typen darstellt.

Um zu zeigen, dass dieser Sherman schon einige Einsätze hinter sich hat, wollte ich ihn aufwendig altern und gebraucht aussehen lassen.

Die Wanne bekam einige Kratzer, die einfach mit dem Skalpell in den Kunststoff gekratzt wurden. Durch vorsichtiges Erhitzen der Schutzbleche, mit einem Feuerzeug, werden diese “weich” und können so etwas verbeult werden. Mit einem kleinen Bohrer werden Einschusslöcher und Geschoss-Spuren simmuliert.

Auch das Heck des Panzers zeigt deutliche Gebrauchsspuren!

Das das Modell einen Eindruck von “mitten im Einsatz” wiedergeben soll, fixierte ich einiges an Gerödel und Ausrüstungsgegenständen an dem Fahrzeug. Einiges an Zubehör ist im Bausatz enthalten, oder kommt aus der Restekiste. Einige Hersteller, wie zum Beispiel “Black Dog”, bieten auch komplette Zurüstsätze für verschiedenste Fahrzeuge an.

Achten Sie darauf, dass keine Kisten oder Planen im Drehbereich des Turmes befestigt werden.

Nachdem alles verstaut ist, kann die “Schlammschlacht” beginnen. Wenn man ein Panzerfahrzeug “einsauen” möchte, dann sollte man sich vorab originale Fotos oder Baufahrzeuge auf einer Baustelle genaustens ansehen! Viele Anfänger bringen dort Schlamm an, wo er eigentlich nicht zu finden ist! Auf rollenden Ketten und Fahrwerken sammelt sich nur bedingt Dreck an. Hier ist weniger manchmal mehr!

Schlamm kann auf unterschiedliche Arten erzeugt werden. Beachten Sie, dass der Schlamm und Dreck nicht zu grob wirkt. Ich benutze häufig gesiebten Straßenstaub, oder gemahlenes Balsafoam, vermischt mit Weissleim und Wasser.

Nachdem alles gut durchgetrocknet ist, kann, nach einer sorgfältigen Grundierung, der erste Farbauftrag erfolgen. Als Basis dient hier ein Olivgrün. Ein nachfolgendes Preshadding (die Kanten werden mit einem Lasurschwarz betont) gibt dem Panzer einen ersten verwitterten Look!

Mit einem Braunton werden nun leichte Nuancen aufgenebelt.

Verschiedene leichte Aufträge mit unterschiedlichen Grün-Oliv-Töne zeigen ausgebleichte Lackflächen.

Ein Washing mit Lasurbraun und Schwarz geben dem Sherman mehr Tiefe. 

Regenspuren und Ablagerung sind mit einer Lösung aus Waschbenzin und Pigmenten aufgetragen worden.

Nach einer intensiven Behandlung mit Pigmenten und Verschmutzungsfarben aus dem MIG-Programm, sieht unser Sherman schon ganz schön “alt” aus! Durch die einzelnen Farbvarianten der Kisten und Stoffplanen gibt es ein interessantes Farbspiel auf dem Panzer.

 

Damit alle Fahrzeuge farblich harmonisch zueinander passen, wurden auch die drei anderen Shermans mit den gleichen Pigmenten gealtert und ähnlich verschmutzt. 

Unterschiedlich verwendetes Ausrüstungsmaterial gibt jedem Tank seinen eigenen Charaker.

Leichte Rostspuren geben einen schönen Blickfang ab.

Die Schlammspritzer erzeuge ich mit einem Pinsel und einer Airbrush-Pistole! Einfach die Farbe auf dem Pinsel mit dem Luftdruck auf das Modell spritzen! Testen Sie aber vorher auf einem Stück Papier, wie sich die Farbe verhält!

Die Lackabplatzer werden einfach mit einem kleinen Schwamm und etwas trockener Farbe aufgetupft.

Grobe Lackschäden erzeuge ich mit Metallfarbe und etwas dunklem Grau.

 

Die Gerödelkiste stammt aus dem Programm von Black Dog!

Die vielen Grün-Schattierung sind das Ergebnis zahlreicher Washings und Trockenmaldurchgängen. 

   

Dezenter Schmutz – mit großer Wirkung!

Zu den Shermans gesellen sich nun noch ein ein paar Lastwagen, eine Halbkette und zwei bis drei Willy’s – und dann geht es an die Landschaftsgestaltung! Aber dazu später mehr!

Joachim Goetz

 

 

Veröffentlicht in Werkbank.

2 Kommentare

  1. Hallo Herr Goetz
    Bin auf das Projekt gespannt.
    Schaue immer wieder gerne, auch diesmal.
    Weiter machen und viele Grüße
    Hans-G. Röse

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